1. Februar 2024
Matthias Wagener

Folge 3:
GREEN DATA – Video
– DATENSPEICHER,
“Store It”!

Store It!

Daten, Daten, Daten! Unser Alltag, privat und professionell, ist geprägt von Daten – unsichtbar, unhörbar (meistens jedenfalls, es sei denn, bei einem Gerät muss ein Lüfter abhelfen, um die entstehende Rechen-Abwärme zu reduzieren) und doch unabänderlich wichtig für unzählige Aufgaben in unserem Leben. Aus dieser schieren Flut von Bits und Bytes gucken wir heute auf den Aspekt der Datenspeicherung: Wohin damit? lautet die Frage, wo sind sie sicher aufbewahrt, erreichbar, und das möglichst nachhaltig?

Speicher und Datensicherung, das bedeutete mal Magnetband, Diskette, CD und Festplatte. Im eigenen Gerät wurden RAM und ROM bemüht – mein (Matthias’) erster Rechner, ein Apple Macintosh SE, hatte 4 MB Arbeitsspeicher und eine sagenhafte 40 MB Festplatte. Das war in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts!

Das ging auch noch sparsamer: Vor 54 Jahren landete Apollo 11 auf dem Mond. Und zwar mit Hilfe eines IBM-Computers, mit nur 4 Kilobyte Arbeitsspeicher. Bei einem guten Komprimierungsverhältnis kann man damit potenziell bis zu 40 KByte unkomprimierter Daten speichern, was ungefähr 20 Seiten Textinhalt entspricht.

Diese Größenordnungen sind heute im alltäglichen Datennutzungsverhalten undenkbar – trotz aller Komprimierungstechniken.

Im Jahr 2023 haben mobile Geräte, wie Smartphones und Tablets, eine durchschnittliche Speichergröße im Bereich von 128 GB bis 512 GB, je nach Gerätetyp, Hersteller und Preis. Flaggschiff-Modelle bieten größere Speicherkapazitäten, Einstiegsmodelle meist kleinere Speichergrößen.

Seit dem ersten iPhone im Jahr 2007 hat sich die durchschnittliche Speichergröße von nur 4 GB oder 8 GB mit den Bedürfnissen de Nutzer*innen auf mehrere Hundert Gigabyte entwickelt.

Eine nette Statistik von Statista berechnet heute die Menge an digitalen Daten, die jährlich weltweit von 2010 bis 2022 generiert/repliziert werden und prognostiziert bis 2027 – in Zettabytes (eine Maßeinheit für Speicherkapazität, sie steht für 1,0000,0000,0000,0000,0000,0000,0000 Bytes oder eine Milliarde Terrabytes…).

Diese Veränderungen spiegeln den zunehmenden Bedarf an Speicherplatz für hochauflösende Fotos und Videos, Apps, Spiele und andere multimediale Inhalte wider, die heute im Alltag verwendet werden. Und es ist eben zu erwarten, dass die Speicherkapazitäten in Zukunft weiter steigen, um den Anforderungen der Nutzer weiter gerecht zu werden.

Synchonize It!

Wohin damit also, mit den ganzen Medien (full disclosure: meine Mediathek sagt, ich habe Stand heute 9.841 Fotos und 4.088 Videos gespeichert) und anderen Daten – damit wir sie sicher “behalten” können und nicht verlieren – falls uns beispielsweise unser Gerät mal runterfällt?

Die Antwort klingt einfach: wir synchronisieren unsere Geräte in einer Cloud. Lokaler Speicher wird deutlich weniger benötigt, beispielsweise für Sicherungs-Backups – im besonderen aber beim kollaborativen Arbeiten oder einfach, um Bilder mit jemandem zu teilen: ein Link zum Ablageort, fertig! Für Bilder und Videos bedeutet das zwar, dass Daten “synchronisiert” werden müssen, wenn wir das Video vom vorletzten Weihnachtsessen doch noch einmal ansehen wollen – die Daten fallen aber eben erst genau dann an, sollten wir einen Schnappschuss oder den real life Mitschnitt wirklich noch einmal ansehen wollen.

Send It!

Wir haben uns natürlich Gedanken zum Themenkomplex “Daten” gemacht: ein Ergebnis unserer Arbeitsgruppen aus der Nachhaltigkeitsinitiative VAST GREEN ist dabei der GREEN DATA Guide!

Das war auch darum wichtig, weil das Thema “Daten” für uns im beruflichen Alltag und Miteinander immer wieder geklärt werden muss: wie bekommen wir welche Daten von welchem Kunden zu welchem Projekt in welcher Form und Größe? Wo werden sie von wem wie abgelegt? Wie finden wir wieder, was wir brauchen? Was kann wann weg, beziehungsweise gelöscht werden, um Speicherplatz freizugeben?

Datenhygiene ist angesagt!

Hier einige Ideen, wie wir die dringend benötigte „Datenhygiene“ in unseren digitalen Alltag bringen können:

  • Digitaler Minimalismus oder auch “Datenhygiene” ist etwas Gutes: die Vermeidung doppelter Daten & das Löschen unnötiger Dateien macht spart Speicher und damit Geld – vor allem bei Medien wie Bilder oder Videos entstehen
  • Datenanhäufungen durch die vielen Schnappschüsse und Kamera-Schwenks… nur weil’s geht ist es nicht unbedingt gut
  • Cloud Anbieter nutzen für Daten, die im Zugriff bleiben sollen. Das ist sicherer und flexibler, als lokale, externe Festplatten
  • Ordnung hilft beim Suchen und Finden: Nutzung einer smarten Ordnerstruktur und Dateibenennung – und Weitergeben an Kund*innen/Partner*innen
    Backup-Erstellung nur von Daten, die auch wirklich wieder benötigt werden
  • Nutzung von Download-Verknüpfungen via Cloud, um großen Anhänge zur Verfügung zu stellen
  • Nutzung von Tools/Programmen zur “Reinigung” des Computers (z.b. Clean my Mac)
  • Falls kein Tool genutzt wird, regelmäßig System-Cache leeren
  • Falls Daten versendet werden, WLAN nutzen statt mobile Daten