Auch bei Vast Forward haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie wir am besten an die Frage der Nachhaltigkeit herangehen können. Anfangs haben sich unsere Bemühungen darauf konzentriert, unsere CO2-Äquivalente zu berechnen und durch unsere Initiative VAST GREEN zu kompensieren. Als kleine Organisation war unser anfängliches Verständnis von Nachhaltigkeit hauptsächlich auf Kompensation und CO2-Ausgleich fokussiert. Da wir viel Wert auf Austausch und Weiterbildung legen, haben wir bald erkannt, dass echte Nachhaltigkeit eine tiefere Perspektive fordert.

In der andauernden Entwicklung und Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist uns die Bedeutung der Einbeziehung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen ins Auge gesprungen. Diese Ziele verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit über Kompensationsmaßnahmen hinausgehen muss und auch soziale und politisch-ökonomische Dimensionen umfasst, die für eine nachhaltigere Zukunft sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft entscheidend sind.

Bildung ist ein Schlüsselelement auf dem Weg zu dieser Zukunft. Ohne ein Verständnis der Probleme würde niemand Maßnahmen ergreifen oder die Dringlichkeit des Rückgangs der biologischen Vielfalt, des Schmelzens von Permafrost und Gletschern, von Dürren, Überschwemmungen und vielem mehr verständlich kommunizieren. Eine sachliche Aufklärung über Ursachen und Folgen ist notwendig, um wirksame und nachhaltige Lösungen für ein Problem zu finden und umzusetzen, das (im wahrsten Sinne des Wortes) jeden Menschen auf diesem Planeten betrifft.

Es ist leicht, den Reiz von CO2-Kompensationsprojekten wie der Wiederaufforstung von Regenwäldern zu erkennen. Diese Initiativen bieten offensichtliche Vorteile für Umwelt und Akteure, wie beispielsweise eine verbesserte Biodiversität, während Organisationen mit minimalem Zeit-, Arbeits- und Ressourcenaufwand dazu beitragen können, wichtige Teile unserer Umwelt wiederherzustellen. Diese Maßnahmen greifen jedoch oft zu kurz, da sie die systemischen Probleme nicht angehen, welche die Gründe der Umweltzerstörung sind.

Darüber hinaus gibt es das Problem des Greenwashings, bei dem Unternehmen Umweltinitiativen als Marketinginstrument nutzen, anstatt sich zu wesentlichen Veränderungen zu verpflichten. Die Wirksamkeit von Kompensations-Zertifikaten variiert stark, und einige Anbieter konzentrieren sich teilweise mehr auf den wirtschaftlichen Gewinn der Erwerber als auf die tatsächlichen Auswirkungen auf unsere Umwelt.

Anfang dieses Jahres hat das Vast Forward Team über die zukünftige Ausrichtung unserer finanziellen Unterstützung gesprochen. Die Entscheidung, unsere anfängliche „Kompensation“ in Richtung CORRECTIV umzuleiten, basiert auf der Überzeugung, dass ein wirklich nachhaltiger Wandel mit Austausch und Weiterbildung beginnt. Unabhängiger investigativer Journalismus und Bildungsarbeit schaffen den (wirklich notwendigen) Rahmen für langfristige und wirksame Lösungen.

CORRECTIV ist ein gemeinnütziges Recherche-Netzwerk, das 2014 gegründet wurde und seitdem eine wichtige Rolle in der deutschen Medienlandschaft spielt. Das selbsterklärte Ziel von CORRECTIV ist es, investigativen und unabhängigen Journalismus für alle zugänglich zu machen, indem Themen wie demokratische Strukturen und Entscheidungsprozesse angesprochen und die Medienkompetenz gefördert werden. Die breite Reichweite des Netzwerks unterstützt dieses Ziel, indem Inhalte in andere Sprachen als Deutsch (Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch und mehr) übersetzt und veröffentlicht werden. CORRECTIV verbreitet fundierte investigative Arbeit weit über Staatsgrenzen hinaus und bietet Zugang zu Informationen für Menschen auf der ganzen Welt. Unser Wunsch ist es, CORRECTIV bei seinen Zielen zu unterstützen, die gesellschaftlichen Debatten rund um den Klimawandel zu informieren und politische Missstände aufzudecken. Wir glauben an die Bedeutung von frei zugänglichen und unabhängigen Informationen und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit!