11. November 2024
Matthias Wagener

Vast Green Guides - Data & Coding

Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit werden in der Regel mit der fassbaren Welt in Verbindung gebracht: Wir sehen die Öl-, Gas- und Kohleindustrie, Verkehr und Transport – deren Abgase verursachen Emissionen und Umweltverschmutzung, die wir durch Recycling und Konsumreduktion zu bekämpfen versuchen.

Heute wird dem, was wir nicht um uns herum sehen oder wahrnehmen, zu wenig Beachtung geschenkt: die zahllosen digitalen Dienste, auf die wir heute angewiesen sind. Jede E-Mail, jeder Videoanruf und jeder Dateiupload erzeugt Daten, die gespeichert und übertragen werden – dabei entstehen Emissionen. Emissionen, die inzwischen erheblich zur gesamten Umweltverschmutzung und dem CO2-Fußabdruck der Menschheit beitragen.

Daten stehen heute im Zentrum unseres Lebens, und jede digitale transaktion benötigt Energie, sei es die Steckdose des Endnutzers, um das Gerät zu betreiben, der Strom für die Server oder die kühlsysteme in den Rechenzentren.

Die Berechnungen des CO2-Fußabdrucks des Informations- und Kommunikationssektors variieren stark. IDC schätzt, dass die Welt im Jahr 2025 bis zu 163 ZB an Daten erzeugen wird – 1 Zettabyte entspricht einer Billion Gigabyte. Die Vielzahl an Akteuren, die beispielsweise an der Übermittlung einer einzelnen E-Mail beteiligt sind, erschwert genaue Berechnungen, doch Untersuchungen schätzen, dass die CO2-Emissionen im Jahr 2020 1,4 und 3,8 Prozent der gesamten Emissionen der Erde ausmachten. Eine Zahl, die mit der zunehmenden Nutzung neuer Dienste wie KI und der fortlaufenden Produktion unterstützender Geräte nur weiter steigen wird. Dies ist kein neues, aber ein schnell wachsendes Problem. Und die Entwicklung von Green Data-Ansätzen und Codierungspraktiken unterstreicht die Notwendigkeit, gespeicherte und übertragene Daten zu reduzieren, um die Umweltbelastung in Schach zu halten. Beispielsweise können das Speichern nur wesentlicher Dateien, die Nutzung von Datenkompressionstools und die Einführung von Cloud-Speicher für geteilte Nutzung unnötige Datenlasten optimieren.

Green Data

Für Green Data ist das Schlüsselwort unseres Unternehmens „digitale Hygiene“: Regelmäßiges Aufräumen alter Dateien, das Löschen von E-Mails und das effektivere Organisieren von Daten, um Duplikate zu minimieren, sind einfache Maßnahmen, die eine Wirkung erzielen. Und im Rahmen der Entwicklung von Vast Forwards Nachhaltigkeitsinitiative VAST GREEN, die praktische Wege zur Integration von Nachhaltigkeit in unsere digitalen Projekte anstrebt, haben wir eine praktische Checkliste erstellt: einfache Schritte zu einem nachhaltigeren Datenmanagement – wir nennen sie unseren Green Data Guide. Ob individuelles Kommunikationsverhalten wie E-Mails oder tiefergehende Einblicke „unter der Haube“ unserer eigenen Projekte, der Green Data Guide bietet einfache und strukturierte Schritte für einen grüneren Datenansatz.

Green Coding

Green Coding, ebenfalls ein wichtiger Ansatz in unserem Alltag, konzentriert sich auf die Notwendigkeit effizienter Code-Strukturen, um die Verarbeitungslasten zu reduzieren. Je effizienter der Code, desto effizienter sind die Anwendungen, die dadurch weniger Ressourcen benötigen (und somit weniger Emissionen verursachen).

Die Idee des Green Coding ist eine gute Praxis – und mit dem Ziel eines reduzierten, eleganten Codes auch ein Anreiz für Programmierer und Entwickler, ihre Arbeit durch Reduzierung von Redundanzen, Minimierung der Rechenlast und Betonung der Optimierung im Entwicklungsprozess zu straffen. Das Entfernen ungenutzter Codezeilen in importierten JavaScript-Modulen, zum Beispiel, kann die benötigte Leistung zum Ausführen einer Webanwendung verringern – und trägt bereits zu einem nachhaltigeren, „grüneren“ Code bei. Und als Sahnehäubchen verlängert weniger Belastung der Hardware auch deren Lebensdauer!

Mit unserem Green Coding Guide bieten wir Einblicke und Tipps, die einen sanften Wandel in der Art und Weise unterstützen, wie wir unseren Teil der digitalen Welt sehen, realisieren und handhaben. Um einfache, aber wertvolle Maßnahmen für eine nachhaltigere digitale Zukunft zu ergreifen.

SOURCES

  • Ben-Shahar, O. (2019). Data Pollution. The Journal of Legal Analysis, 11, 104–159. https://doi.org/10.1093/jla/laz005
    Environmental footprint of the digital world – Green IT. (2021, April 16). Green IT. https://www.greenit.fr/environmental-footprint-of-the-digital-world/
  • Malmodin, J., Lövehagen, N., Bergmark, P., & Lundén, D. (2024). ICT sector electricity consumption and greenhouse gas emissions – 2020 outcome. Telecommunications Policy, 48(3), 102701. https://doi.org/10.1016/j.telpol.2023.102701
  • Malmodin, J., & Lundén, D. (2018). The Energy and Carbon Footprint of the Global ICT and E&M Sectors 2010–2015. Sustainability, 10(9), 3027. https://doi.org/10.3390/su10093027
  • Mori, L., Francey, A., & Mettler, T. (2024). Data Pollution: Definition and Policy Responses. In Lecture notes in computer science (pp. 147–162). https://doi.org/10.1007/978-3-031-70804-6_10
  • United Nations Conference On Trade And Development. (2024). Digital Economy Report 2024: Shaping an Environmentally Sustainable and Inclusive Digital Future. United Nations Publications.