7. Dezember 2023
Matthias Wagener

Streaming - Folge 06 -
We love Streaming

Welcome zu Teil 6 unserer Blogpost-Serie zum Thema „Streaming“, bei der es um die Nachhaltigkeit unserer ausgedehnten Abende auf dem Sofa geht, wenn wir Serien bingen oder einen Filmabend genießen.

In Folge 01 haben wir uns mit der Geschichte des Streamings beschäftigt, gelernt, dass Streaming heute etwa 82% des (Internet-)Netzverkehrs ausmacht und dass die Haupt-Quellen der Treibhausgasemissionen Rechenzentren, Netzwerkinfrastruktur und natürlich die benötigten Endgeräte sind.
In Folge 02 haben wir uns die Rechenzentren und ihren Einfluss auf Klima und Umwelt angeschaut.
Anschließend ging es in Folge 03 um die Netz-Infrastruktur, die die Daten zwischen Rechenzentren verteilt und in unsere gemütlichen Wohnungen bringt.

In Folge 04 sind wir als Endverbraucher am Zug: Denn der überwiegende Teil der CO2-Emissionen beim Streaming geht auf das Konto der eingesetzten Endgeräte!
Schließlich haben wir in Folge 05 unser Streamingverhalten ins Visier genommen und über Möglichkeiten nachgedacht, mögliche Stellschrauben zur Emissionsverringerung zu identifizieren.

KEIN STREAMING IST AUCH
KEINE LÖSUNG

Tja, wer kann anderes behaupten, wir lieben es, uns auf der Suche nach Entspannung und Ablenkung aufs Sofa zu werfen und unseren Lieblings Provider zu starten. Streaming hat unbestreitbare Vorteilen im Vergleich zum “linearen TV” – ganz zu schweigen von der fern scheinenden Vergangenheit, in der mit Video-Kassetten oder DVDs hantiert werden musste – Netflix hat schließlich als DVD-Verleih ins Business gefunden! Die permanente Verfügbarkeit unserer Lieblingsserien, die Vereinbarkeit mit unseren individuellen Seh-Gewohnheiten und die unglaubliche Vielfalt des Angebots – Streaming passt zur Individualität und Freiheit, die wir uns für unsere Leben wünschen.

Und: die Technologie Video-Streaming hat mit den Angeboten von Skype, Zoom und Co. sicherlich vielen Menschen durch die Pandemie geholfen, es bereichert ganz allgemein unser Leben, indem es uns den Zugang zu Kunst, Kultur und Wissen erleichtert oder uns hilft, in fast allen Lebenslagen auf Distanz per Videocall in Kontakt zu bleiben.
Und so kann Streaming als Technologie – nicht als reines Konsum-Angebot – Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise sein: Auch der Weltklimarat nutzt seinen eigenen YouTube-Kanal als Sprachrohr für die Erkenntnisse zum Klimawandel aus Forschung und Wissenschaft.

So, it’s not streaming,
it’s us, dummy!

Streaming wird dennoch immer eine klima-negative Technologie sein. Uns bleibt aber die Möglichkeit, die CO2-Bilanz beim Streaming durch unser achtsames Nutzungsverhalten positiv zu beeinflussen, ohne komplett darauf zu verzichten – auch wenn wir mit kleinen Schritten beginnen.

Indem wir uns unsere Beziehung zur Nutzung digitaler Inhalte bewusst machen, unser Verhalten überdenken und anpassen, können wir alle dazu beitragen, Streaming nicht zum Klimakiller werden zu lassen. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass vor allem weniger Streaming sauberes Streaming bedeutet. Wieviel Treibhausgas wird wohl ausgestoßen, wenn sich tatsächlich jemand dieses achtstündige Video eines Sternenhimmels in 4K, das ich eben auf YouTube entdeckt habe, auf einem 80-Zoll-Flachbildschirm anschaut? Who wants to do the maths?

Es muss uns klar sein, dass Daten nicht kostenlos und nicht unendlich sind – und mit diesem Wissen liegt es jetzt an uns!

Quellen:

https://www.bitkom.org/sites/main/files/2020-06/200618_lf_nachhaltigkeit-von-streaming.pdf
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Video-Streaming-und-CO2-Die-wichtigsten-Fakten
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitales-Lagerfeuer-Video-Streaming
https://www.marktforschung.de/marktforschung/a/blick-auf-das-streaming-verhalten-der-deutschen/
https://www.videoaktiv.de/2020122135337/news/markt/virtuelle-weihnachten-streaming-durch-die-welt.html
https://www.arte.tv/de/videos/RC-023064/frankenstream/
https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Wunsch-mehr-digitaler-Umweltschutz