1. Juli 2024
Matthias Wagener

Kick-Off Event – From Early Writing to Prompting

Obwohl Vast Forward nun schon seit 2008 als Unternehmen 100% remote arbeitet, wollen wir so häufig wie möglich als Team zusammen kommen und ‘in echt’ Zeit miteinander zu verbringen. Während Face-to-Face Meetings und das Aufholen der vergangenen Wochen oder Monate spannend ist, wollen wir trotzdem das meiste aus den Möglichkeiten rausholen. Für uns bedeutet das, uns weiterzubilden und auf spielerische Art und Weise die Arbeit in unsere Freizeit zu integrieren.

Dieses Mal haben wir uns in Leipzig getroffen und haben so einiges geplant – aber die Details darüber werden wir wann anders teilen. Also, hier erstmal ein paar Einblicke in unser Auftakt-Event und das Thema, welches uns in den darauffolgenden Tagen begleitet hat – Typografie!

Kay Stemmer, ein langjähriger Freund von uns (Matthias und Maren) startete seine Karriere als Druckvorlagenhersteller und ist heute ein erfahrener Kommunikationsdesigner mit seiner Firma leitbild kommunikation in Bremen. Kay hat sich der Herausforderung angenommen und seine Interpretation einer typografischen Reise geteilt – beginnend mit den Anfängen von Schrift über reproduktionstechniken bis hin zum Desktop-publishing und den Anforderungen der Typografie in der Kommunikation:

Die ältesten westlichen Buchstaben sind vor ca. 5000 Jahren entstanden, und das erste Zeichen welches Merkmale unseres lateinischen Alphabets trug war die Capitalia Monumentalis. Die Zeichen, die anfangs noch in Stein oder Schiefer gemeißelt wurden, bildeten die Grundlage für das Schreiben mit Tinte und Feder. Durch die zwangsläufige händische Kopierung, nahm die vervielfältigung von Texten viel Zeit in Anspruch und erst Johannes Gutenberg (dessen echter Name Johannes Gensfleisch war) beschleunigte diese Prozesse in der westlichen Welt mit der Erfindung der Druckerpresse mit beweglichen Lettern in der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Der nächste große Schritt im Druckwesen wurde von Otto Mergenthaler im Jahre 1886 initiiert mit der Erfindung der Linotype. Anders als gutenbergs Druckerpresse, hatte Mergenthaler die Idee den Setzprozess der Lettern zu mechanisieren und ermöglichte es ganze Zeilen zu gießen (Linotype = Line-of-Type), was den Druckprozess deutlich beschleunigte.

Ca. 100 Jahre später, 1984, setzte Apple einen neuen Standard mit dem Desktop-Publishing und erfand zusammen mit Adobe das PostScript-Format. Hier wurden die verschiedenen Zeichen digitalisiert und die Anzahl der möglichen Zeichen auf 256 erhöht. Weniger als 20 Jahre später gab es einen neuen Durchbruch, OpenType ermöglichte es, die Anzahl der nutzbaren Zeichen auf über 65.000 zu erhöhen und schaffte es so, dass Sprachen mit nicht-lateinischen Schriftzeichen, Ligaturen und Mathematische Zeichen integriert wurden.

Kays Einführung in die Typografie bildet die Grundlage für das Thema des diesjährigen Team Events „From early writing to prompting – text is alive and kicking”. In den kommenden Wochen werden wir in virtuellen Veranstaltungen erkunden, wie diese und andere Technologien unsere Arbeitsabläufe und kreativen Prozesse transformieren können. Und, wie immer, hat das Team natürlich die Möglichkeit, durch eine Vielzahl von Herausforderungen Punkte zu sammeln – denn Lernen und Weiterbildung soll ja schließlich Spaß machen!

SOURCES

Bild 1 – „OpenType Ligaturen1.png.“ (n.d.). In Wikipedia. Retrieved June 30, 2024, from https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:OpenType_Ligaturen1.png

Bild 2 – „OpenType sprachspezifische Varianten.“ Wikipedia, the free encyclopedia, 21 September 2010, https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:OpenType_sprachspezifische_Varianten.png. Accessed June 30 2024. Public Domain.

Bild 3 – „Special Cyrillics (labels in German)“ by Karl432 is licensed under CC BY-SA 3.0. Available at: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Special_Cyrillics_(labels_in_German).png

Bild 4 – Antonsusi. (2013, February 25). UCB Mathematical Operators.png [Image]. Wikimedia Commons. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:UCB_Mathematical_Operators.png. The image is licensed under the Creative Commons Attribution 3.0 Germany (CC BY 3.0 DE) license. Here is the link to the license: CC BY 3.0 DE.