8. März 2022
Maria Trommer

Gendergerechte Kommunikation - warum es eigentlich ganz easy ist

“Gendern” ist ein kontroverses Thema, das die abendliche Kneipenunterhaltung in ein Streitgespräch wandeln kann. Viele Unternehmen ignorieren gendergerechte oder inklusive Sprache  bisher vollständig in ihrer Unternehmenskommunikation. Für uns geht es dabei um Haltung.

VAST FORWARDs Gender-Geburtsstunde schlug im Sommer 2021, als wir bei einem gemeinsamen Treffen mit Maren und Matthias in Dresden auf das Thema kamen. Uns war bereits bewusst, dass die Wahl unserer Worte maßgeblichen Einfluss darauf hat, wie wir die Welt wahrnehmen. Wir beschlossen als Konsequenz, dass ich mich in den kommenden Monaten intensiv mit der Thematik beschäftige, um unsere Unternehmenskommunikation auf den Gender-Prüfstand zu stellen.

Ich besorgte mir einige Nachschlagewerke zum Thema und recherchierte online, in Büchern und Zeitungen. Alle Learnings sammelte ich in unserem “Gender-Leitfaden” und teilte diesen mit dem Team. Da unsere Kundenkommunikation überwiegend digitaler Natur ist und es um konkrete Sachverhalte geht und weniger um Personen, gibt es im daily-business nur wenige Gender-Stolpersteine.

Dennoch haben wir in den letzten Monaten unsere Formulare, Verträge, Internetauftritte, Social Media Posts und E-Mail-Signaturen an eine inklusive Sprache angepasst.

Maskuline Formulierungen, in denen Frauen mitgemeint sind, gibt es bei VAST FORWARD nun nicht mehr. In unseren KVAs wurden aus “Manntagen” “Personentage” und natürlich haben wir auch eine Geschäftsführerin und keinen Geschäftsführer. VAST FORWARD  als diverses und von Frauen geführtes Unternehmen hat als Arbeitgeberin Gendergerechtigkeit als festen Bestandteil in der Unternehmenskultur verankert. Mit 7 Projektmanagerinnen in einer technischen und männerdominierten Branche ist Feminismus für uns ein wichtiger Wert.

Um unsere bunte und vielfältige Gesellschaft noch besser in unserer Sprache abzubilden, reicht die Unterteilung in zwei Geschlechter nicht mehr aus. Laut einer Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualtität e.V. leben in der Bundesrepublik zwischen 60.000 und 100.000 trans* Personen. Auch in der Politik werden verschiedene Lebensrealitäten zunehmend sichtbar: Die LGTBTI+ Community wird mittlerweile auch im Europäischen Parlament durch den Sonderbotschafter Riccardo Simonetti vertreten. Tessa Ganserer ist die erste Bundestagsabgeordnete, die sich als trans* geoutet hat.

Um Benachteiligungen von queeren Menschen in der Sprache  zu begegnen, setzen wir bei VAST FORWARD auf den *Genderstern und werden dabei natürlich auch weiterhin die Entwicklungen um uns herum beobachten.

Was wir gelernt haben auf unserer Reise: Versuch macht klug. Fang einfach an!