BFSG CHECKLISTE
BY VAST FORWARD

Diese Checkliste kann zur Beurteilung der Barrierefreiheit von Webseiten verwendet werden. Der Aufbau der Originalrichtlinien WCAG 2.0 wurde beibehalten. Für die Erreichung einer gewünschten Konformitätsstufe müssen alle anwendbaren Kriterien erfüllt sein.

Wir raten dazu, die Umsetzung regelmäßig mit assistiven Technologien zu prüfen und die Maßnahmen zu dokumentieren. Zudem ist es wichtig zu bedenken, dass all diese Barrierefreiheitskriterien ineinandergreifen. Während sich jede einzelne Richtlinie auf einen bestimmten Aspekt der Barrierefreiheit konzentriert, erfordert praktische Barrierefreiheit einen ganzheitlichen Ansatz. Die isolierte Umsetzung einzelner Erfolgskriterien garantiert noch keine wirklich inklusive Erfahrung. Erst durch das Zusammenspiel aller Prinzipien und Erfolgskriterien wird sichergestellt, dass alle, einschließlich Nutzer*Innen assistiver Technologien, Webinhalte umfassend wahrnehmen, bedienen und verstehen können.

Das Web ist mehr eine soziale Schöpfung als eine technische. Ich habe es entworfen, um soziale Effekte zu bewirken – um Menschen zu helfen, zusammenzuarbeiten – und nicht als technisches Spielzeug. Tim Berners-Lee

1. Prinzip: Wahrnehmbar

    • Nicht-Textinhalte identifizieren

    • Textalternativen bereitstellen

    • Ergänzende Langbeschreibungen

    • Dekorative Inhalte kennzeichnen

    • CAPTCHAs

    • Aufgezeichnete Audio- und Videoinhalte

    • Untertitel

    • Audiodeskription und Medienalternativen

    • Info und Beziehungen

      • Formulare

      • Daten-Tabellen

    • Bedeutungstragende Reihenfolge

    • Sensorische Eigenschaften

    • Ausrichtung

    • Bestimmung des Eingabezwecks


Die Idee ist, dass Inhalte auf verschiedene Arten dargestellt werden können, ohne dass Informationen oder Strukturen verloren gehen.1

    • Farbverwendung

    • Audio-Steuerelemente

    • Kontrast (Minimum)

    • Textgröße ändern

    • Bilder von Textinhalten

    • Umfluss (Reflow)*

    • Nicht-Text-Kontrast

    • Textabstand**

    • Inhalt bei Überfahren mit dem Zeiger oder Tastaturfokus ("Hover" oder "Focus")***

Ziel ist, dass Benutzer*Innen keine Probleme haben, Inhalte zu sehen und zu hören (einschließlich der Trennung zwischen Vordergrund und Hintergrund).

*AUSNAHME: Ausgenommen sind Inhaltsbereiche, die für Nutzung oder Verständnis zwingend ein zweidimensionales Layout benötigen.

*HINWEIS:

  • 320 CSS-Pixel entsprechen einer anfänglichen Viewport-Breite von 1280 CSS-Pixeln bei 400% Zoom. Für Webinhalte, die zum horizontalen Scrollen gestaltet sind (z. B. mit vertikalem Text), entsprechen 256 CSS-Pixel einer anfänglichen Viewport-Höhe von 1024 CSS-Pixeln bei einem Zoom von 400%.
  • Beispiele für Inhalte, die ein zweidimensionales Layout erfordern, sind Bilder, Karten, Diagramme, Videos, Spiele, Präsentationen, Datentabellen und Benutzerschnittstellen, bei denen es notwendig ist, Werkzeugleisten im Blick zu behalten, während der Inhalt bearbeitet wird.

**AUSNAHME: Menschliche Sprachen und Schriften, die eine oder mehrere dieser Textstileigenschaften im geschriebenen Text nicht verwenden, können dieses Erfolgskriterium erfüllen, indem sie nur die Eigenschaften verwenden, die für diese Kombination von Sprache und Schrift existieren.

***AUSNAHME: Die visuelle Darstellung des zusätzlichen Inhalts wird durch den Benutzeragenten gesteuert und nicht durch den Autor verändert.

***HINWEIS:

  • Zu den Beispielen für zusätzliche Inhalte, die vom Benutzeragenten gesteuert werden, zählen Browser-Tooltips, die durch die Verwendung des HTML-title-Attributs erzeugt werden.
  • Durch den Autor definierte Tooltips, Untermenüs und andere nicht modale Popups, die bei „Hover“ und „Focus“ angezeigt werden, sind Beispiele für zusätzliche Inhalte, die unter dieses Kriterium fallen.

2. Prinzip: Bedienbar

    • Tastaturzugänglichkeit

    • Vermeidung von Tastaturfallen

    • Zeichentastenbefehle

    • Zeiteinteilung anpassbar

    • Pausieren, beenden, ausblenden

    • Blinkende Elemente erfassen

      • Frequenz

      • Fläche

      • Helligkeitsänderung

Das Ziel ist Inhalte nicht auf Arten zu gestalten, von denen bekannt ist, dass sie zu Anfällen führen.

    • Blöcke umgehen

    • Seiten-Titel

    • Logische Fokus-Reihenfolge

    • Linkzweck im Kontext

    • Zusätzliche Navigationsmethoden

    • Überschriften und Beschriftungen

    • Sichtbarer Fokus

Es geht darum Mittel anzubieten, damit Nutzer*Innen Inhalte finden und ihre Standorte erkennen können.

    • Zeigergesten*

    • Zeigeraufhebung**

    • Beschriftung (Label) im Namen***

    • Auslösen durch Bewegung****

Erleichtern Sie Benutzer*innen die Bedienung von Funktionen durch andere Eingabearten als die Tastatur.

*HINWEIS: Diese Anforderung gilt für Webinhalte, die Zeigeraktionen interpretieren (d.h. sie bezieht sich nicht auf Aktionen, die zur Bedienung des Benutzeragenten oder assistierender Technik erforderlich sind).

**HINWEIS:

  • Funktionen, die den Tastenanschlag einer Tastatur oder eines Ziffernblocks emulieren, gelten als unentbehrlich.
  • Diese Anforderung gilt für Webinhalte, die Zeigeraktionen interpretieren (d.h. sie bezieht sich nicht auf Aktionen, die zur Bedienung des Benutzeragenten oder assistierender Technik erforderlich sind).

***HINWEIS: Eine bewährte Vorgehensweise ist, den Text der Beschriftung (des Labels) an den Anfang des Namens zu setzen.

****AUSNAHME:

  • Unterstützte Schnittstelle: Die Bewegung wird verwendet, um Funktionen über eine Barrierefreiheit unterstützende Schnittstelle zu bedienen.
  • Unentbehrlich: Die Bewegung ist unentbehrlich für die Funktion, und die Aktivität würde dadurch ungültig werden.

3. Prinzip: Verständlich

    • Sprache der Seite

    • Sprache von Teilen

    • Bei Fokus

    • Bei Eingabe

    • Konsistente Navigation

    • Konsistente Erkennung

    • Konsistente Hilfe

    • Fehlererkennung

    • Beschriftungen/Anweisungen

    • Fehlerempfehlung

    • Fehlervermeidung (rechtliche/finanzielle Daten)

4. Prinzip: Robust

    • Syntaxanalyse

    • Name, Rolle, Wert

    • Statusmeldungen

Hier geht es darum, die Kompatibilität mit aktuellen und zukünftigen Benutzeragenten, einschließlich assistierender Techniken, zu maximieren.